Zentralschweiz

 

Gäsi zum Zweiten


Mittwoch 19. Juni
 
Hello zusammen
Danke Chef für ein paar freie Arbeitstage, die nehme ich natürlich dankend an gell!
Da der Herr Petrus auf Sommer getrimmt ist, packe ich die Gelegenheit beim Schopf um einen kleinen Comboausflug zu unternehmen.
Ab Morgen bis Samstag Nachmittag hab ich Zeit, dann geht‘s mit Frauchen ( jetzt darf ich wiedermal Barbara? ;-) ) in den Zürizoo(h) übernachten inkl. Nachtführung.
Nach den abschliessenden Tagen in der Schweiz nach der letzten DE-Tour auf dem Gäsi am Walensee war relativ schnell klar - da muss ich wieder hin!
Auch wenn Glarus geographisch nicht zur Zentralschweiz gehört, fiel mir halt einfach kein besserer Blogtitel ein - doof he.
Bin jedoch ganz Ohr für Eure kreativen Vorschläge.
Da vor 2 Tagen der Combo endlich seine neue Windschutzscheibe erhielt und mittlerweilen der Leim trocken ist, steht dem Reisli nichts mehr im Wege.
In diesem Sinne Adieu und bis Morgen

 

Donnerstag 20. Juni

 

Gegen 8.00 fiel der Startschuss und aufgrund des Formel E Grandprix kurvte ich via vielen Umwegen aus dem Breitsch. 

Gute 1.5 Stunden später erreichte ich bereits Zug. Während der Fahrt  hatte ich einen Mix aus wiederkehrendem Regen, Sonnenschein, Nebel und was es sonst noch so alles für gspässige Wetterkapriolen geben mag. 

Parkiert und wie gewohnt einfach mal der Nase nach. 

 

Bei meinem Zinggen ja auch nicht das schwierigste gell

 

Die Zuger Altstadt mochte vollends zu überzeugen.

 

 

Nur irgendwie war auch hier und heute alles geschlossen und die Strassen wie leergefegt. Haben die Zentralschweizer wieder Montag und nur die „Anderen“ arbeiten?

Ja so in etwa war‘s auch heute wieder. Die angeblich sonst so arbeitswütigen versammelten sich am Seeufer und schleuderten voller inbrunst die etwas schiefen Töne auf den See hinaus.

 

 

So langsam dämmerte es mir. Heute wird ja in den katholischen Kantonen Happykadaver gefeiert. Hier zu Lande auch bekannt unter dem Begriff Fronleichnam. Gut wieder was dazu gelernt.

 

Nach dem Tourli durch die Stadt wollte ich vom Zugerberg noch einen Blick auf die feiernde Meute werfen und endlich ein Käffchen köcherlen. Just ( schüst nicht tschast gell) setzte natürlich sogleich wieder der Regen ein. Schön war‘s trotzdem!

 

 

Da die Schleusen scheinbar dieses Mal im offenlassen Modus verweilten, verkroch ich mich eine weitere halbe Stunde später tief in die Erde. Ganz trocken war‘s jedoch auch da nicht.

 

Hä? Wie bitte?

 

Also....der Besuch der Höllgrotten im Lorzentobel war der nächste Programmpunkt des heutigen Tages. Vom Parkplatz aus führte ein kurzer Weg zum Eingang in die obere Grotte.

 

 

Dann ging‘s mutterseelenalleine steil hinab in die 6000 Jahre alte Höhle. Oder doch eher Hölle?

 

 

Beim Verlassen der klammfeuchten und kalten Höhlengänge, fühlte sich die Aussentempi von knapp 22 Grad bereits wie tropisches Klima an. Im Innern herrschen im Sommer wie im Winter nämlich gerade mal konstante 10 Grad.

 

Noch einen next Stopp?

Ja gerne einmal über den Seedamm nach Rapperswil.

 

 

Im Zweithandbistro gab‘s dann auch einen leckeren Burger serviert.

 

 

Das Verlassen des Parkhauses war heute ziemlich tricky. Nach wenigen Metern ging nicht‘s mehr und die Handbremse musste knappe 20 Minuten zuverlässig ihren Dienst verrichten.

 

Warten bis die heutige Tour de Suisse Karawane von Einsiedeln nach Flums vorbeigezogen war....hopp hopp hopp

 

Finally Sweet Home Gäsi

 

 

 

Schön wieder hier sein zu dürfen!

 

 

 

Zum Abschluss des Tages die vertraute Aussicht auf den Walensee.

 

 

Gegen den späteren Abend hatte der Herr P. wohl einen ziemlichen schlechten und liess es literweise herabkübeln.
Soucheib dä!
Kurz wieder einmal das Tarp gespannt und die Abendstunden gemütlich am trockenen verbracht.
Gute Nacht

 

Freitag 21. September
 
Letzte Nacht hat‘s nur einmal durchgeregnet, dementsprechend begrüsste mich beim Tritt aus dem Combo matschiger Untergrund. Nachdem ich den ersten Schuh voll rausgefischt hatte, zeigte sich urplötzlich die Sonne. 
Morgenessen und die tolle Stimmung geniessen.

 

Irgendwie verflog die Zeit etwas gar schnell und so machte ich mich erst kurz vor 12 auf den Weg nach Chur. Nach den gestrigen besuchten Kantonen Zug, Glarus, Zürich und St. Gallen war heue also die Hauptstadt der Geissböcke an der Reihe.
Auch hier ist die Altstadt überaus lieblich und reizvoll gepflegt und erhalten. Käffchen hier, Wässerchen da und Mittagessen dort.

 

Nachdem ich das Parkhaus in welchem ich den Combo parkierte hatte endlich wieder gefunden habe, ging‘s weiter nach Landquart. Soll mal einer sagen Chur wäre winzig. Sicher eine halbe Stunde lang suchte ich den doofen Vierräder.
Da am Nachmittag wiederholt starker Regenfall gemeldet war, schlenderte ich durch die Landquarter Outlet Village. Unglaublich wie da eine komplette Kleinstadt rein für’s Konsumieren aus dem Boden gestampft wurde. Heute verfiel ich dem einfach mal ;-)

 

Da der Herr P. Etrus heute wieder einen rabenschwarzen einzog, wäre weiteres Outdoorprogramm nur dick verpackt in Regenklamotten möglich gewesen. Somit entschied ich mich via Überlandsstrassen auf den Gäsi zurück zu fahren.
Mal rauf mal runter

 

vorbei an Wasserfällen...

 

Klostern...

 

und kleineren Rebbergen.

 

Kurz vor der geplanten Ankunft, nahm ich die Ausfahrt „Arvenbühl“ und quälte den Combo die steile Passstrasse hinauf. Vom untersten Punkt am Walensee auf 430 m. ü. M. ging‘s hinauf auf 1250. Vis a vis vom Gäsi, auf der gegenüberliegenden Seeseite, tat sich dann dieser Ausblick auf.

 

Kurze Zeit nach dem Befahren des Campings zeigte sich wie gestern die Sonne und zauberte noch ein paar schöne Abendstunden für einen versöhnlichen Abschluss des Tages hervor.

 

 

Merci!

 

 

 

Seele baumeln lassen, köcherlen und die Natur am Wasser geniessen.

 

Samstag 22. Juli
 

Ungewohnt spät erwachte ich aus meinem Dornröschenschlaf und güggslete erst gegen 9.00 das erste Mal aus dem Schlafgemach in die Welt hinaus. Miesepetrus natürlich auch heute Morgen wieder. Das diesjährige Wetter spielt ja schon ein wenig verrückt he. Wobei wenn ich mir so die Wetterprognose der nächsten Woche vor Augen führe; 30-35 Grad finde ich ja dann auch nicht gerade die anmächeligste Aussicht per se. 

Jaja die jammernden und dauernörgelnden Schweizer denen man es nie recht machen kann gellet.

 

Sogar mehrere Tage Regen konnte den lustigen Gäsi-Stromzapfkisten nichts anhaben. Zu beginn hatte ich da ja wirklich so etwas meine Bedenken!

 

Nachdem wieder alles ordentlich verstaut wurde und seinen Platz gefunden hatte, brach ich so langsam auf.

 

Bye bye Gäsi und bis zum nächsten Mal

 

 

30min später erreichte ich den Diesbachfall in Hätzingen / Glarus Süd.

 

 

Nach der Besichtigung ging‘s nach einem weiteren Zwischenstück so langsam den 46 Kilometer langen Klausenpass hinauf in Richtung Uri.

 

 

Hie und da eine nette Begrüssung

 

 

Bis zum höchsten Punkt auf 1948 m. ü. M. sank das Thermometer rapide auf 8 Grad. Der Nebel wurde dichter und der liegen gebliebene Schnee immer höher.

 

 

Nachdem die Chlöisuabfahrt bewältigt war, unternahm ich den kleinen Abstecher nach Altdorf.

 

 

Und hier nun endlich DAS Wahrzeichen von Uri. Oder vielleicht sogar der gesamten (Zentral) Schweiz? 

 

Darf ich vorstellen, Walteri Tell und sein schiesswütiger Peiniger, der Apfelbauer Wilhelm.

 

 

Da die Cockpituhr bereits 13.30 anzeigt, machte ich mich so langsam auf den Retourweg nach Zürich wo Rahel bereits wartete. Nach einem gemütlichen Stadtnachmittag betraten wir gegen 19.00 den Züri Zoo und richteten unser Nachtlager ein. Das Nachtwandeln, eine geführte Nachttour inklusive Jurtenübernachtung stand uns bevor.
Mit diesen Worten verabschieden wir uns und sagen...
bis bald!

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