Elsass


Januartage in Frankreich


 

Sonntag 27. Januar

 

Hallo Ihr lieben und erstmal ein nachträgliches "guets Nöis"

 

Von wegen den Combo in die wohlverdiente Winterruhe schicken. Die Comerseeferien anfangs Oktober sind ja nun doch schon eine Weile her und so langsam fehlt das Leben auf unseren 4 Rädern etwas. Deshalb wird nun das Equipment wieder eingeladen, hie und da noch etwas aufgefrischt und herumgetüftelt, um ab morgen für ein paar kalte Januartage gerüstet zu sein. Angesteuert wird der Camping „Parc la Chaumière“ in Heimsbrunn nahe der Stadt Mulhouse im Elsass. Die Auswahl an Campingplätzen, welche auch in der kalten Jahreszeit ihre Tore geöffnet haben, ist leider äusserst überschaubar. Da unsere Blechkiste über keine Standheizung verfügt, bin ich natürlich auf einen Stromanschluss für den kleinen Heizlüfter in grün angewiesen. 

 

Der griesgrämige Petrus liess sich bisweilen nicht so richtig in die Karten blicken und wird sich wohl ein Mix aus etwas Sonne, einem Gutsch Regen und einer Prise Schnee aus dem Ärmel zaubern.

Dies trübt jedoch die Freude auf die ersten beiden Wintertage im Combo nicht im geringsten.

 

Die optimistischen und durchaus weisen Hamburger sagen ja bekanntlich....

 

„Regen ist erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen“

 

Ein anderer Weiser meint dazu nur nüchtern....

 

„Solange die Maulwürfe keine Werbeschilder mit der Aufschrift „Abenteuer Höhlentauchen“ heraushängen, wird‘s nicht so schlimm sein“

 

Lassen wir uns überraschen und schauen was die beiden Tage bereithalten werden.

 


 

Montag 28. Januar

Da das Wetter heute ja wie gemeldet sich von der ganz miesen Seite zeigte, hatte ich keinen sonderlich grossen Stress bereits frühmorgens aufzubrechen. So wurde es dann auch fast 10.00 Uhr bis das Gefährt aus dem Breitsch in Richtung Elsass rollte. Kurz nach Kirchberg setzte dann der gemeldete Schnee ein und begleitete mich bis kurz vor Basel.
Erster kurzer Stopp im verschneiten Winterkleid

 

Kurz nach 12.00 erreichte ich den Zoologischen Garten von Mulhouse. Auch die Tiere hier waren nicht gerade begeistert vom Nieselregen und sonstigen komischen Wetterkapriolen. Hie und da zeigten sie sich aber dennoch ein paar Vierbeiner.

 

 

Als es auch mir zu kalt wurde, verkroch ich mich in meine Forschungsbaracke und tüftelte zig Stunden an meinem neusten Forschungsprojekt.

 

 

Grau in grau heute, da kamen die warmen Farben dieser Damen und Herren gerade gelegen.

 

 

Nach dem Zoobesuch gings`s im warmen Combo gemütlich weiter ins Städtchen Cernay. Ob`s wohl am Wetter lag, dass das Örtchen gänzlich ausgestorben wirkte?

 

Nächster Halt Thann. Das kleine 8000 Einwohnerstädtchen versprüht typisch französischen Kleingemeindencharme und lockt mit farbigen Häusschen und engen Gassen.

 

Noch kurz ein paar wenige Sachen eingekauft und weiter der Thur entlang in Richtung Michelbach.

 

 

Dort angelangt schneite es wie verrückt und kurz darauf war der Parkplatz mit Aussicht auf den See mit einer üppigen Schneeschicht überzogen.

 

 

Es war an der Zeit für ein wärmendes Käffchen und eine kurze Rast.

 

Da mittlerweilen doch schon kurz nach 16.00 Uhr war, schlug ich so langsam den Rückweg nach Heimsbrunn auf den Campingplatz ein. Eingeparkt, Stromkasten angezapft, die Heizung installiert und in Betrieb genommen. Nach dem kurzen Telefonat mit Frauchen staunte ich nicht schlecht zu welcher Leistung das kleine in grün fähig ist. Und dies in weniger als 15 Minuten. Lüften war angesagt jawohl...

 

Weit und breit keine Menschenseele, so lässt es sich doch gemütlich campen.

 

 

Ein, zwei Feierabendbierchen später wurden dann noch kurz der Kochlöffel geschwungen und ein leckeres Cordonbleu mit Bohnen zubereitet.
Die neu angefertigte Isolation der Gaskartuschen mit Dämmpolstern funktioniert übrigens einwandfrei. Somit lässt es sich auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vorzüglich kochen.

 

Im wohlig warmen Gefährt schlich sich dann relativ schnell die Müdigkeit empor.

 

Gute Nacht...

 


 

Dienstag 29. Januar

 

Was für eine herrliche Winternacht. Während es draussen stürmte und teils unsanft am Combo rüttelte, genoss ich einen erholsamen Schlaf bei angenehmer Wärme. Trotz meines Morgenmenschdaseins zögerte ich heute jedoch das Aufstehen immer etwas heraus. Als ich mich kleidertechnisch so langsam am optischen Erscheinungsbild des Pirellimännchens annäherte, wagte auch ich den ersten Schritt an die Morgenluft. Natürlich liess das erste Käffchen nicht lange auf sich warten. Just in diesem Moment sagten auch die ersten Sonnenstrahlen Hallo.

 

 

Mit der Sonne im Gesicht brach ich kurze Zeit später in Richtung Rouffach auf. Die Strasse führte mich durch einen Teils des "Parc naturel régional des Ballons des Vosges" (auf Text klicken)

 

Im Örtchen angelangt gab's einen gemütlichen Morgenspaziergang durch die Gassen und Strassen.

 

 

Zwischen Rouffach und Eguisheim wählte ich die Route der Weinstrasse und kurvte die Hügel rauf und runter inmitten der Weinreben hindurch.

 

 

Natürlich war der Stopp in Eguisheim pflicht und ich schlenderte zum wiederholten Male durch ein mittelalterliches Städtchen, welches wohl anno dazumals nicht sonderlich anders ausgesehen haben mag. Nur ein edler Ritter hoch zu Ross fehlt in der heutigen Zeit dann doch.

 

 

So langsam knurrte das Mägeli und ein schöner, sonniger Ort mit toller Aussicht auf die elsässische Ebene kam da wie gerufen.

 

 

Nach dem deutlich verspäteten Frühstück wurden die letzten Kilometer bis Colmar abgespult.

Die drittgrösste Stadt im Elsass ist wohl vorallem durch den Weihnachtsmarkt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch ohne Glühwein, Schnee und dicke Weihnachtsmänner vermag die Stadt überaus zu entzücken.

 

 

Wie könnte es anders sein am heutigen Tag, stand nochmals ein kleines Städchen auf der Visite.

Riquewihr  (wie die franzosen dies wohl aussprechen) wurde im 8. Jahrhundert gegründet und ist knappe 30 Autominuten von Colmar entfernt. Die alte Stadtmauer und die Fachwerkbauten sind bis heute gut erhalten und werden laufend restauriert. Ein Ausflug hierhin zahlt sich definitv aus.

 

 

Ursprünglich war gedacht, diese Orte an 3 Tagen zu besichtigen. Da sich heute jedoch das Wetter von der prächtigsten Seite zeigte und für morgen nun definitiv starker Schneefall und kräftige Windböen vorhergesagt sind, entschloss ich mich bereits für die heutige Heimreise.

 

Schöne 2 Tage waren's im Elsass und nun weiss ich, dass mit dem kleinen grünen auch die Winternächte kein Hindernis darstellen. Falls das Wetter einigermassen mitspielen wird, möchte ich nächste Woche 3 Tage in die Bodenseeregion. Der Februar wird nochmals in vollen Zügen genossen, bevor's im März mit dem Antritt der neuen Arbeitsstelle dann wieder ernst wird :-)

 

Bis bald...

 


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